Der Qualcomm Snapdragon X Elite sollte der "Apple M1 Moment" für Windows-Notebooks werden, und diesen zu einer wesentlich längeren Akkulaufzeit bei zeitgleich starker Performance verschaffen. Diese Ziele konnte Qualcomm zwar größtenteils erreichen, durch die relativ hohen Preise von Laptops auf Basis des schnellen ARM-Chips und die zumindest zum Launch noch weit verbreiteten Probleme mit Software-Kompatibilität konnte Qualcomm aber keinen echten Durchbruch feiern.
Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass mit Intel Lunar Lake nur kurz darauf ein direktes Konkurrenzprodukt auf den Markt gekommen ist, zwar mit weniger Prozessorkernen und daher auch mit einer geringeren Multi-Thread-Performance, aber mit einer starken Effizienz im Alltags-Betrieb bei einer Leistung, die für Office- und Web-Nutzung mehr als ausreicht. In den unten eingebetteten Werbeclips setzt sich Qualcomm nun zur Wehr, und behauptet, Intel Lunar Lake würde im Batteriebetrieb 55 Prozent seiner Leistung einbüßen, der Snapdragon X Elite soll aber die volle Leistung auch abseits der Steckdose abrufen können. Dieser Punkt wird zwar durchaus witzig kommuniziert, das Kleingedruckte verweist jedoch auf Schwächen in der Test-Methodologie:
CPU Performance is based on Geekbench v6.2 Single-Core on Windows 11 OS run in October 2024, Snapdragon X Elite (XIE-80-100) was tested using a Dell XPS 13 (9345) on "Balanced" Power Mode in Windows and "Optimized" in Dell Power Manager. Intel Core Ultra 7 256V was tested using a Dell XPS 13 (9350) on "Balanced" Power Mode in Windows and "Standard mode" in Windows and "Optimized" in Dell Power Manager.
Geekbench 6.2 Single Core ist nicht besonders anspruchsvoll, und gibt auch kaum Aufschluss über die gesamte Leistung eines Systems. Wir konnten das Dell XPS 13 (ca. 1.399 Euro auf Amazon) in beiden von Qualcomm verglichenen Varianten bereits ausführlich testen. Dabei schneiden der Intel Core Ultra 7 256V und der Qualcomm Snapdragon X Elite im Geekbench Single-Core-Benchmark praktisch gleich gut ab.
Wird das Netzteil entfernt, verliert das Modell mit Intel-Prozessor im Balanced-Modus tatsächlich 9 Prozent an CPU- und 3 Prozent an GPU-Leistung, beim Snapdragon-Laptop bleibt die Leistung praktisch unverändert. Während Qualcomms Kern-Aussage also nicht falsch ist, muss die plakative "55 Prozent"-Behauptung mit einer gehörigen Prise Skepsis betrachtet werden. Derartige Leistungseinbrüche sind keinesfalls typisch für Laptops auf Basis von Lunar Lake.