Game of Thrones: Kingsroad ist ein story-basiertes Koop-Action-RPG von Netmarble Neo, das am 21. Mai 2025 seinen Full Release feierte – nach einer zweimonatigen Early-Access-Phase. Auf den ersten Blick scheint Kingsroad vieles richtig zu machen: Die Spieler schlüpfen in die Rolle eigens erstellter Helden, erkunden ikonische Orte wie Winterfell oder Königsmund und erleben eine neue Geschichte im bekannten Game of Thrones-Universum. Gelobt werden vor allem Atmosphäre, Soundtrack und das aktive Kampfsystem mit Block- und Ausweichmechanik. Auch Quests und Umfang können sich laut vielen Bewertungen sehen lassen.
Der Andrang war ordentlich: Laut SteamDB verzeichnete das Spiel am Releasetag einen Peak von über 3.100 gleichzeitigen Spielern. Aktuell belegt es sogar Platz 1 in der Steam-Charts-Kategorie „Kostenlos und Angesagt“. Schaut man sich die Bewertungen an, wird jedoch schnell deutlich, dass Spieler alles andere als zufrieden sind. Von über 1.100 Rezensionen sind gerade einmal 63 Prozent positiv – und das hat vor allem einen Grund: Die Monetarisierung. Doch es gibt auch andere Punkte, die Spielern negativ aufstoßen.
Agressive Monetaresierung
Der größte Kritikpunkt ist die aggressive Monetarisierung. Ein ausgeklügeltes System aus Energie-Mechaniken, mehreren Echtgeld-Währungen und kostenpflichtigen Dungeon-Zugängen sorgt dafür, dass der Spielfortschritt ab einem gewissen Punkt nahezu unmöglich wird – außer man zahlt. Selbst Käufer der Gründerpakete berichten, dass sie nach rund 30 Stunden gegen eine Paywall laufen.
Kritik an Design, Technik und Koop-Versprechen
Auch strukturell enttäuscht Kingsroad viele PC-Spieler. Das Spiel fühle sich „wie ein Mobile Game auf Steroiden“ an, schreib ein Spieler auf Steam – mit UI-Designs, Belohnungszyklen und Fortschrittssystemen, die eher für Smartphones als für PC-Gaming gedacht wirken. Dazu kommt: Der angepriesene Koop-Modus beschränkt sich auf instanzierte Bosskämpfe. Eine gemeinsame Erkundung der offenen Welt ist nicht möglich.
Technisch wirkt das Spiel ebenfalls angestaubt: Eine veraltete Grafik, kaum Charakteranpassung und viele gleich aussehende NPCs lassen wenig Rollenspiel-Tiefe aufkommen. Auch das Balancing wird kritisiert, etwa durch abrupte Progressionshürden im Midgame.
Nur für GoT-Fans
Trotz vieler Kritikpunkte soll Kingsroad eine authentische GoT-Atmosphäre bieten – könnte für Fans des Epos also dennoch einen Blick wert sein. Da das Spiel – zumindest auf dem Papier – komplett kostenlos spielbar ist, geht man dabei zumindest kein Risiko ein. Für alle anderen dürften die negativen Aspekte überwiegen.