China hat den Bau von zehn neuen Reaktorblöcken zur Erweiterung von fünf bestehenden Kernkraftwerken genehmigt. Damit setzt das Land den Trend der letzten Jahre fort. Nach Informationen der regierungsnahen Zeitung The Paper belaufen sich die Investitionen auf 200 Milliarden Yuan (rund 24,20 Milliarden Euro).
Derzeit verfügt China nach den USA und Frankreich über die drittgrößte installierte Kernkraftkapazität der Welt: 58 Atomkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 56,9 Gigawatt, wie aus einem Fachreport (Weißbuch) der China Nuclear Energy Association hervorgeht. Bis 2030 will das Land die weltweite Spitzenposition in der Kernenergieproduktion einnehmen.
Folgende Kernkraftwerke sollen im Rahmen des Plans erweitert werden:
- Fangchenggang (in Guangxi): Phase III (Blöcke 5 und 6)
- Sanmen (in Fujian): Phase III (Blöcke 5 und 6)
- Haiyang (in Shandong): Blöcke 5 und 6
- Xiapu (in Chongqing): Phase I (Blöcke 1 und 2)
- Taishan (in Guangdong): Phase II (Blöcke 3 und 4)
Derzeit befinden sich in China 30 Reaktorblöcke im Bau - das entspricht der Hälfte aller weltweit im Entstehen begriffenen Kernkraftprojekte. Nach ihrer Fertigstellung werden sie das nationale Stromnetz um weitere 34,4 Gigawatt ergänzen.
Laut dem zitierten Weißbuch hat China inzwischen die vollständige Eigenproduktion zentraler Komponenten - darunter auch Reaktoren - erreicht. Acht der jetzt genehmigten Reaktoren basieren auf dem selbst entwickelten Modell Hualong One. Die World Nuclear Association weist jedoch darauf hin, dass das Land dabei weiterhin auf westliche Technologien angewiesen ist.